Eine geführte Wanderung durch den Rätikon. Unterwegs mit annawandert.
- Anna Engstler
- 3. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Okt.
Vier Tage, drei Hütten, zwei Gipfel – und eine Gruppe, die sich vom Wetter nicht unterkriegen ließ. Gemeinsam mit Uwe, Sigi und Timo war ich im August im Rätikon unterwegs. Der Regen kam und ging, der Nebel blieb oft hartnäckig, und trotzdem: jeder Tag war auf seine Art toll. Ich mag diese raue Seite der Berge – sie zeigt, dass Besondere nicht immer im Sonnenschein liegen muss.
Donnerstag, Tag 1: Lünerseebahn Talstation – Böser Tritt – Gamsluggen – Totalphütte
Der Einstieg zu meiner geführten Wanderung durch den Rätikon klang wild: Böser Tritt. In Wahrheit war der erste Aufstieg von der Talstation der Lünerseebahn über den Bösen Tritt bis zum Lünersee gar nicht so böse, wie der Name vermuten ließ. Der Nebel hielt sich dafür hartnäckig, der Lünersee war kaum zu sehen, lag mystisch da. Unser eigentliches Ziel, die Schesaplana (2.965 m), mussten wir verschieben, denn mittlerweile regnete es in Strömen. Also Plan B: Wir wanderten zu den Gamsluggen, warfen einen Blick hinüber in die Schweiz, hörten Kuhglocken im Nebel – und kehrten zurück ins Trockene, zur Totalphütte.
Freitag, Tag 2:
Totalphütte – Verajoch – Schweizer Tor – Lindauer Hütte
Schnee auf der Schesaplana – und das im August! So hieß es für uns vier auch an diesem Tag: kein Gipfelglück. Dafür stand uns eine eindrucksvolle Route bevor: Über das Verajoch, das Schweizer Tor (mein persönliches Highlight) und den Öfapass ging es Richtung Lindauer Hütte. Der Nebel lichtete sich zwischendurch und wir genossen ein paar wärmende Sonnenstrahlen (und einen Schnaps). An dieser Stelle: Danke, lieber Timo, fürs Tragen der Flasche, sie war goldwert. Immer wieder trafen wir auf dieser Etappe auf Murmeltiere – pfeifend, neugierig und völlig unbeeindruckt von uns.
Die Lindauer Hütte empfing uns dann mit viel Gemütlichkeit, einer wärmenden Sauna und ausgezeichnetem Essen. Handyempfang? Fehlanzeige – und genau diese Kombination machte es dort so besonders.
Samstag, Tag 3:
Lindauer Hütte – Golm – Rellstal – Heinrich Hueter Hütte
Der dritte Tag brachte: den AlpkulTourweg im Nebel, Begegnungen mit hartnäckigen Pferden im Nebel, Alpwiesen im Nebel, eine Einkehr im Alpengasthof Rellstal bei weniger Nebel – und schließlich ein gemütlicher Aufstieg zur Heinrich Hueter Hütte. Oben angekommen ließ das Wetter nach dem Genuss von Kaiserschmarren noch eine weitere Wanderung zu. So gingen drei der vier zuerst hinauf zum Saulajoch. Danach hinüber zum Gipsköpfle (1.975 m), dem ersten Gipfel unserer Tour, der uns endlich die bislang vermisste Weitsicht schenkte.
Sonntag, Tag 4:
Heinrich Hueter Hütte – Lüner Krinne – Südlicher Schafgafall – Lünersee
Und dann – endlich Sonne! Schon beim ersten Licht zeigte sich der Tag von seiner schönsten Seite. Wir standen auf der Terrasse der Heinrich Hueter Hütte, einen Kaffee in der Hand, und schauten zu, wie die Sonne langsam hinter den Bergen aufging. Von der Hütte ging es dann über die Lünerkrinne zurück Richtung Lünersee. Aber wir hatten noch nicht genug: Der südliche Schafgafall (2.414 m) lag so einladend vor uns... Steil, fordernd, aber jede Anstrengung wert – ein würdiger Abschluss mit Panoramaausblicken. Angekommen an der Douglasshütte stießen wir auf unsere gemeinsame Tour an – vier Tage, drei Hütten, zwei Gipfel und eine Gruppe.
Und mein Fazit?
Die Wanderung durch den Rätikon brachte uns die Berge in vielen Facetten näher: Verschiedene Wetterlaunen, interessante Begegnungen, kurze Tiefs, stille Momente – und das starke Gefühl, gemeinsam etwas erreicht zu haben. Meine drei Begleiter und ich werden diese Wandertage hoffentlich nicht so schnell vergessen, oder Sigi, Uwe und Timo?

Wer Lust hat, mit mir auf diese oder eine ähnliche Hüttentour zu gehen, findet auf meiner Website weitere Informationen.

































Liebe Anna, liebe Wanderbegleiter dieser Tour, es war eine ganz tolle Zeit und ich denke sehr gerne daran zurück mit der Freude auf kommende Wanderungen. Mein Baum als Andenken war neben dem Sprung in den See mein Highlight, natürlich neben den tollen Gesprächen in der Sauna und während unserer Tour.